
Der kleine
Wassermann
von Otfried Preußler
Tief unten auf dem Grunde des Mühlenweihers steht das Haus der Familie Wassermann.
Vor einiger Zeit hat die Familie Wassermann einen kleinen Wassermann bekommen. Herr und Frau Wassermann sind mächtig stolz auf ihren Jungen und finden es an der Zeit, dass sie ihm zu Ehren ein Fest geben, um ihn allen Ihren Verwandten und Freunden vorzustellen.
Gleich am nächsten Tag darf der kleine Wassermann zum ersten Mal mit seinem Vater hinaus in den Mühlenweiher schwimmen.
Hierbei lernt er allerlei Teichbewohner kennen,
die Teichschnecke, den Molch, den Krebs und viele mehr. Er hat eine unheimliche Begegnung mit dem Neunauge und lernt die Gefahr durch das Nixenkraut kennen.
Sein besonderer Freund wird der Karpfen Cyprinus.
Der Vater zeigt dem kleinen Wassermann auch die Welt außerhalb des Mühlenweihers.
Ihr Lieblingsplatz ist unter der alten Weide am Ufer des Mühlenweihers.
Der kleine Wassermann lernt die Welt hier oben kennen.
Er lernt, dass der Müller kein Wassermann, sondern ein Mensch ist und dass die Welt hier oben ganz anders ist.
Hier oben erlebt er manches Abenteuer. Er begegnet einem unfreundlichen Menschenmann, der nicht glaubt, dass es Wassermänner gibt, bis ihn der kleine Wassermann eines Besseren belehrt.
Er lernt zwei Kinder von einem Zirkus kennen, der in der Nähe des Mühlenweihers sein Zelt aufgebaut hat.
Er lernt, was Streichhölzer sind und die Kinder zeigen ihm, was sie im Zirkus aufführen dürfen.
So vergeht das Jahr. Der Winter naht, der kleine Wassermann darf ein letztes Mal mit seinem Vater ans Ufer schwimmen. Es ist sein erster Ausflug in der Nacht. Der Vater will ihm die Welt hier oben auch einmal bei Nacht zeigen.
Nebel steigt auf und die Nebelfrauen tanzen zum Klang der Harfe, die der Vater spielt.
Der Mond geht auf und der Vater seufzt: "Ach, nun ist es wohl wieder soweit. Es wird Winter und der Weiher friert bald zu - und das heißt, dass wir ins Bett gehen und uns die Decke fest über die Ohren ziehen - und schlafen.
Und wenn es dann wieder Frühling wird, weckt uns die Sonne schon rechtzeitig wieder auf."
Dauer: ca. 70 Min.